Betrugsmasche: Am Tacho drehen

Manipulationen des Tachos gehören zu den bekanntesten Betrugsmaschen im Autohandel. Bei älteren Fahrzeugen ist es noch vergleichsweise einfach, am Tacho zu drehen, um den Kilometerstand zu verringern. Doch auch für neuere Modelle finden Betrüger Mittel und Wege, um den Tachostand zu manipulieren. Die Bandbreite reicht hierbei von geringen Manipulationen um einen Kilometerstand unter eine psychologisch wirksame Grenze (zum Beispiel unter 100.000 km) zu senken bis hin zu drastischen Tacho Manipulationen, die aus einem viel gefahrenen Gebrauchtwagen quasi einen Garagenwagen machen. Lesen Sie, wie Sie sich vor dieser Betrugsmasche schützen können.

Verdächtiger Tachostand

Kommt Ihnen der Tachostand verdächtig vor? Um eine Tacho Manipulation zu erkennen, helfen häufig bereits der gesunde Menschenverstand und eine fachmännische Einschätzung des Fahrzeugzustandes. Denn wie viele Kilometer mit einem Fahrzeug gefahren wurden, lässt sich normalerweise auch am Zustand erkennen. Mit jedem gefahrenen Kilometer kommt es zwangsläufig zu Abnutzungserscheinungen sowohl innen als auch aussen.

Weisst ein Gebrauchtwagen deutliche Abnutzungserscheinungen an der Gangschaltung, am Lenkrad, an den Sitzen oder an der Karosserie auf, die einfach nicht zu dem angegebenen Tachostand passen wollen, wird jeder sicher sofort hellhörig. Die Abnutzung des Wagens muss also zum Kilometerstand auf dem Tacho passen. Ein Kilometerstand von 30.000 bedeutet beispielsweise, dass das Fahrzeug nur sehr wenig gefahren wurde. Lassen sich tatsächlich deutliche Abnutzungserscheinungen feststellen, ist der Kilometerstand zu bezweifeln. Gegebenenfalls kann das Fahrzeug auch von einem Fachmann geprüft werden.

Kontrollieren Sie das Scheckheft

Auch das Scheckheft des Wagens ist aufschlussreich wenn der Verdacht besteht, dass am Tacho gedreht wurde. Dem Scheckheft können Sie Inspektionen, Wartungen und den Ölwechsel entnehmen. Normalerweise wird bei diesen Wartungsarbeiten in der Vertragswerkstatt immer auch der Kilometerstand im Scheckheft vermerkt. Sie sollten bei der Wagenbesichtigung also unbedingt den aktuellen Kilometerstand auf dem Tacho mit den Kilometerständen im Scheckheft abgleichen. Unstimmigkeiten können so schnell aufgedeckt werden.

Erfahrene Betrüger im Autohandel wissen natürlich, dass die Kilometerstände der Wartungen im Scheckheft vermerkt sind. Deswegen werden Scheckhefte ebenfalls gerne gefälscht. Schauen Sie sich das Scheckheft daher genauer an. Wirkt es authentisch? Oder sieht es eher so aus, als habe eine Person an einem Tag das Scheckheft ausgefüllt? In diesem Fall sollten Sie die Finger von dem Wagen lassen. Wer Zweifel hat, kann auch in den Werkstätten anrufen, um sich die Daten aus dem Scheckheft bestätigen zu lassen.

Weiterlesen: Mängel Verheimlichen
oder zum Anfang: Betrug im Autohandel